Eine einfache Zeit ist es gerade nicht. Die Umstände sind erschwerend, die Perspektiven zweifelhaft und der Alltag ziemlich herausfordernd. Aus allen Kanälen tönt: “Es nervt! Es nervt, und zwar so richtig!"
Darin sind sich unabhängig von der politischen Gesinnung und der Vielfalt an Meinungen zur aktuellen Entwicklung ausnahmsweise mal alle einig. Es nervt, alles, verdammt!
Doch stimmt das wirklich?
Es nervt.
Wirklich?
Alles?
Wirklich alles schlecht?
Ich möchte mit diesem Post überhaupt nicht zur Abrede stellen, dass es auf allerlei Ebenen gerade gewaltige Probleme zu lösen gilt. Der Problemberg IST riesig. Jetzt und in Zukunft warten gigantische Mammutaufgaben, und viele Menschen stehen vor möglicherweise unwiederbringbaren, existenziellen Schäden. Unsere Gesellschaft, und in dieser jede und jeder Einzelne, ist konfrontiert mit zum Teil mächtigen Herausforderungen. Familien, Paare, Alleinstehende, Eltern, Kinder, UnternehmerInnen, Freelancer, Studierende… wir alle haben zu spüren bekommen, wie schnell sich das Leben wandeln und Liebgewonnenes und Geläufiges auf den Kopf stellen kann.
Natürlich können Sie Ihre Energie nun darauf verwenden, sich bei jedem Gespräch, das Sie führen, zu beschweren. Sie können tatsächlich den ganzen Tag herumkrakelen, miese Stimmung unter den wenigen, verbliebenen „Live-Menschen“ verbreiten und ihre ‚ich-habe-es-satt‘-Nummer immer und überall zum Besten geben, wenn Sie es wollen. Ja, Sie können sich zur ärmsten Gestalt auf diesem furchtbar ungerechten Planeten erklären und sich den ganzen, lieben, langen Tag lang in Ihrer dramatischen mein-Leben-verläuft-abwärts-Spirale suhlen und andere dazu einladen, es Ihnen gleich zu tun. Ja, Sie können es wirklich tun – wenn Sie wollen.
Wenn Sie sich selbst gerne zum Opfer machen und sich in dieser Rolle wohlfühlen, oder wenn Ihnen die Umstände insgeheim willkommen sind, weil sie sich nun endgültig in Ihrer Komfortzone einnisten können oder eigene Versäumnisse in der persönlichen Entwicklung und in der Lebensgestaltung nun mit größeren Themen überdecken können, wunderbar, dann will ich nichts gesagt haben.
Wenn Sie aber – auch in diesen Zeiten und angesichts von immensen Herausforderungen oder Problemen – zumindest mitunter und zeitweise auch wieder Leichtigkeit und Lebensfreude spüren möchten, dann hören Sie auf SICH zu beschweren. Stoppen Sie den Frustfluss und fragen Sie sich, was Sie proaktiv tun können, damit wieder positive Energie durch Ihre Adern, Ihr Haus, Ihre Beziehung, Ihre Familie, Ihre Selbstständigkeit, Ihre Nachbarschaft, Ihren Freundeskreis usw. zieht.
Nur was haben Sie davon?
Gehen Sie nur in Resonanz zu dem, was Sie verstärken möchten. Lassen Sie sich von Menschen, Umständen und Begebenheiten nicht zu sehr runterziehen, und ziehen Sie mit Ihrer Einstellung und Ihrem Verhalten nicht auch noch andere unnötig herunter. Fragen Sie sich lieber, wie Sie mit dem, was ist oder sich abzeichnet, klug umgehen können und was Sie konkret unternehmen möchten. Betreiben Sie Psychohygiene und verbreiten Sie ein wenig Lebensfreude, oder tun Sie zumindest etwas, um sich lebendig zu fühlen. Es nervt. 😉