Lebensträume lassen sich realisieren. Die Schritte sind eigentlich klar. Du triffst die Entscheidung, sagst verbindlich JA zu deinem Vorhaben. Es folgt eine Phase der Planung / Vorbereitung und logistischen Umsetzung und schon nach ein paar Wochen oder Monaten machst du wirklich, was einmal als kleiner, feiner Punkt auf deiner Bucketlist stand. Klingt im Grunde ganz einfach, doch so leicht ist es eben doch nicht.
Warum träumen so viele und wagen den Schritt trotzdem nicht?
Die meisten Lebensträume sind so gestrickt, dass sie mehr erfordern als ein wenig Grips und Mut. Erfahrungsgemäß verlangen sie einiges ab: dass man für eine gewisse Zeit lang Opfer in anderen Bereichen bringt, dass man auf andere Dinge verzichtet, dass man ein Beziehungen auf’s Spiel setzt, Gewohnheiten aufgibt, unkalkulierbare Risiken eingeht, sich auf eine ungewisse Zukunft einlässt.
Einen Marathon zu laufen bedeutet, dass man ein hohes Maß an Disziplin und viel Zeit in das Training investiert und gesundheitliche Risiken eingeht. Am Meer zu wohnen bedeutet einen vertrauten Lebensraum, persönliche Gewohnheiten und zwischenmenschliche Beziehungen aufzugeben, berufliche Standbeine zu verlagern und finanzielle Belastungen zu stemmen. Eine Weltreise bedeutet, dem Arbeitsmarkt eine Weile den Rücken zu kehren, Selbstständige haben oft Angst, danach nicht mehr gefragt zu sein und gebucht zu werden. Vielleicht ist der Wiedereinstieg hinterher auch nicht mehr passend oder attraktiv und es braucht einen vollkommen neuen Lebensentwurf für die Zukunft.
Lebensträume lösen, wenn sie ernsthaft in Erwägung gezogen werden, also nicht nur Begeisterung und Freude aus, sondern auch Ängsten und Befürchtungen, Zweifel – teilweise existenzielle. Manche geben den Lebenstraum auf, sobald sie mit diesen in Kontakt kommen, andere überlegen ein Leben lang, immer wieder, und können sich doch nicht dazu durchringen.
Wenn ich gefragt werde, ob Lebensträume wirklich realisiert werden können, sage ich gerne: Ja, mit Angst, mit Einsatz und Risiko. Lebensträume lassen sich natürlich realisieren. Die Frage ist, ob man sich bei der Entscheidung von der Angst leiten lässt, und ob man zu persönlichem Einsatz auf der einen und Verzicht auf der anderen Seite bereit ist.
Lebensträume erfüllen sich nicht einfach, auch sie haben – bei all ihrem Wert – ihren Preis. Erfahrungsgemäß sogar einen recht hohen..
Wer bei Lebensträumen ausschließlich an den Gewinn denkt, hat nur die halbe Rechnung gemacht.
Welchen Traum hegst du für die Zukunft?
Welche Ängste treten beim Gedanken an die Realisierung auf?
Lässt du die Angst entscheiden, oder darf sie dich bei deinem Vorhaben begleiten?
Worauf müsstest du für eine Zeit verzichten, was müsstest du vielleicht sogar aufgaben, um deinen Traum zu leben?
Bist du bereit, den Preis zu zahlen und das Risiko einzugehen, den bzw. das dein Lebenstraum von dir verlangt?
Aus welchen Gründen lohnt es sich, einen Wunschtraum in die Tat umzusetzen, obwohl der Preis hoch ist?