Wie weit entfernt sind Sie von dem Leben, das Sie gerne führen möchten? Oder anders gefragt: inwieweit entfernen Sie sich selbst durch Ihr eigenes Verhalten, Ihre Denkweise und die Entscheidungen, die Sie täglich treffen, immer wieder selbst davon? Es ist doch auffallend, wie viele Menschen ständig darüber sprechen, welche andere Art zu leben Sie sich wünschen, welche Zustände für sie immer unerträglicher werden, und wie sie sich selbst doch immer wieder genau in diese Situation bringen. Sie üben weiter Tätigkeiten aus, die ihnen augenscheinlich keine Erfüllung bringen. Sie belassen Beziehungen, wie sie sind, obschon sie offensichtlich im Kern nicht das Gelbe vom Ei sind. Sie zwängen sich Tag für Tag in Terminkorsetts, die ihnen schon lange zu eng sind. Sie geben weiter Geld aus, das sie besser anderes investieren müssten. Kurz gesagt: sie kommen nicht raus aus dem Leben, das sie in dieser Form nicht mehr führen sollten und wollen. Der Rahmen, aus dem sie genau ausbrechen müssten, wird nicht überschritten.
Gewöhnlich steht dahinter eine große Angst. Die Angst vor der Ungewissheit, die Angst vor dem, was kommen oder passieren wird, wenn der gewohnte Raum verlassen bzw. neu gestaltet wird. Es besteht Unsicherheit, ob die eigenen Potentiale, Fähigkeiten, Ressourcen ausreichen oder genügen, wirklich ein neues Leben und bessere Beziehungen zu gestalten. Was, wenn ich mit dem, was ich will, nicht durchkomme? Was, wenn ich für meine Vorhaben keine Unterstützung erhalte? Was, wenn meine Kraft am Ende nicht ausreicht? Viele fürchten sich vor der eigenen Schwäche, Inkompetenz und Inkonsequenz. Infolgedessen drehen sich viele Menschen nur noch in Schleifen, die sie ‚beherrschen‘ und kennen. Je öfter sie diesen Trip wiederholen, umso unvorstellbarer scheint es, auszusteigen und Neues zu beginnen.
Die Angst vor der eigenen Ohnmacht… macht ohnmächtig, handlungsunfähig und lähmt.
Wer dieser Angst folgt, paralysiert das eigene Leben. Gerade deswegen sind „Out-of-the-Box“-Situationen und Erfahrungen so wichtig. Selbst kleinste Abweichungen oder Unterbrechungen des Gewohnten, Vertrauten, Sicheren – und seien es nur kurze Auszeiten oder Experimente im Kleinen – können die wertvolle Einsicht vermittteln: hey, es geht auch anders. Da ist etwas, das ich tatsächlich gestalten kann.
Welche Entscheidung können Sie treffen, um sich dem Leben, das sie am liebsten führen würden, heute nur ein wenig annähern? Wie können Sie den Tag heute geringfügig anders gestalten? Wie wäre es, sich für eine andere Kleidung, ein anderes Mittagessen, eine neue Verabredung, eine E-Mail und ein Telefonat weniger zu entscheiden?
Auch wenn es nur wenige Minuten sind, die sie anders gestalten, und ihr Leben heute nur um wenige Millimeter verrücken, so können sie doch schnell wieder ein anderes Lebensgefühl erlangen. Sie können vorfühlen, wie es sein kann, anders zu leben. Sie können feststellen, dass sich kleine Sprünge aus dem gewohnten Leben heraus lohnen. Mit großer wahrscheinlich werden sie sich selbst wieder sicherer mit sich fühlen und Mut auch für größere Sprünge sammeln.
Also: Mit welchem Handlungssprung werden Sie heute konkret etwas in Richtung dieses Lebens tun, um es erfahren können?