Warum leben Sie denn nicht, was Sie wollen?
Ist es die die mangelnde Zeit, das fehlende Geld, der nicht ausreichende Platz, die nicht vorhandene Absicherung, die unklare Perspektive…? Was ist Ihr Grund, sich nicht an das heranzuwagen, das Sie doch eigentlich schon längst „anpacken“ wollten?
Gründe gibt es…. immer… viele… sogar richtig Gute. Das denke ich mir oft, wenn ich Menschen zuhöre, die mir begreiflich machen wollen, warum sie ihr Leben nicht so (um)gestalten, wie sie es haben möchten. Die Argumentation, warum es nicht geht oder noch nicht, ist oftmals sehr schlüssig, einleuchtend und überzeugend. Und dennoch sind die Gründe, die angeführt werden, oft nicht der Grund. Das, was „im Grunde“ fehlt, ist der Mut. Manche Menschen haben komplexe – beinahe schon imposante – Argumentationslinien entwickelt, um mit der Wahrheit dahinter, dem tieferen Grund, nicht in Berührung zu kommen.
Das Umfeld bemerkt dieses Konstrukt oft nicht, geht auf Vordergründiges ein, überlegt, wie sich das Zeitproblem, die Finanzierungslücke oder was auch immer bewältigen ließe. Doch das Gespräch führt oft nur zu neuen Problemen, Gründen dagegen. Dabei wird das, was tatsächlich blockiert, unter Umständen gar nicht thematisiert.
„Mir fehlt der Mut.“ Wer sagt das schon? Das klingt ja beinahe so, als wäre man selbst der Grund.
Wer sagt schon frei heraus, dass die größte Herausforderung ganz woanders, nämlich in der Beziehung zu sich selbst liegt? Dass man sich noch nicht genügend vertraut, Zweifel an der persönlichen Wirkung, Angst vor dem Scheitern hat… Wer wagt überhaupt solch eine ehrliche Mitteilung? „Ich habe Angst nicht zu können, was ich will.“
Mut ist eine entscheidende, wenn nicht die wichtigste Kraft bei Veränderungen.
Wenn Sie sich die Biografien erfolgreicher Menschen anschauen, werden Sie sehen, dass diese alles mögliche NICHT hatten: Zeit, Geld, Platz, Sicherheiten,… Sie hatten meistens keine optimalen Voraussetzungen, um Ihre Vorhaben in die Welt zu tragen. Sie fingen dennoch an, zu tun, was Sie im Sinn hatten. Sie hatten Mut. Für das, was Sie nicht hatten, bekamen sie dann entweder unverhofft Unterstützung, oder aber sie kamen im Tun selbst auf neue Ideen, die Ihnen über einen vorhandenen Mangel hinweghalfen.
Ich weiß nicht, ob Sie gerade an etwas „knabbern“, und ob es in Ihrem Leben etwas gibt, das Sie sich aus bestimmten Gründen aktuell nicht (zu)trauen. Aber wenn es vor allem der Mut ist, der Ihnen aktuell fehlt, lenken Sie sich bitte nicht mit anderen, möglichen Ursächlichkeiten ab. Verstecken Sie sich nicht hinter Schwierigkeiten, die Sie mit etwas Überlegung, Engagement und – jaaaa – Mut durchaus bewerkstelligen könnten. Gehen Sie tiefer und gestehen Sie sich wirklich ein, was sich auf der grundlegenden, persönlichen Ebene abspielt. Erkennen Sie den Grund.
Es bedeutet nicht, dass Ihnen das nötige Zeug fehlt oder Sie die falschen Fähigkeiten oder Voraussetzungen mitbringen. Es zeigt nur, dass Sie noch nicht alles in dem Maß haben, wie Sie es für Ihr Vorhaben, für Ihren Erfolg brauchen. Zum Beispiel die ausreichende Portion Mut. Das ist nicht weiter schlimm, denn es muss nicht so bleiben und lässt sich proaktiv ändern. Die wenigsten Menschen wurden zu mutigen Superhelden erzogen.
Etwas (noch) nicht zu haben oder zu können ist noch lange kein Grund aufzugeben. Vielmehr zeigt es, wo Sie ansetzen müssten
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Eine bewusste Entscheidung kann bereits vieles in Gang setzen.
Welche Gründe schieben Sie möglicherweise vor, um sich nicht zu dem wahren Grund bekennen zu müssen?
Was ist tatsächlich der Grund dafür, dass Sie ein lebenswertes Vorhaben nicht realisieren?
Warum könnte es wichtig sein, sich dies jetzt ehrlich einzugestehen?
Wie könnten Sie das, was Ihnen bislang vielleicht noch fehlt, lernen oder entwickeln?
Wie können Sie innerlich aufbringen, was Sie im Außen so dringend brauchen?